Perzonal War Interview

Nadja: So, stellt euch mal vor und erzählt mal ein bisschen über die Bandentstehung.

Perzonal War: Also ich bin der Metti, ich bin der Sänger und Gittarist. Ich bin der Martin, Schlagzeuger, ich produzier die Sachen auch. Ich bin der Mann des Fells und ich erzähl auch alles über die Bandentstehung.

Ja, wir haben uns 1996 im Sommer gegründet ,mehr oder weniger, wir haben früher in anderen lokalen Bands gespielt jeweils und haben uns dann irgendwann zusammen gefunden und gesagt, das wir uns so geil verstehen irgendwie und das wir mal was zusammen machen und das ist halt mehr oder weniger draus geworden. Eigentlich wars ja nur ein Projekt , so just for fun, wir hatten ja eigentlich alle andere Bands und dachten , na ja wir verstehen uns gut und wissen was jeder kann, also toben wir uns mal so richtig aus und hauen auf die Kacke.

Am Anfang nur hunderttausend Parts Knüppel, war wahrscheinlich nicht unbedingt verständlich für jemand anderen, es war einfach nur zum austoben.

Wir haben dann halt zusammen geprobt und das hat so gut gefluppt, das wir nach 5 Proben das erste Demo aufgenommen haben zusammen und ja mehr wars eigentlich nicht.

Das ging so Ruckzuck und die Leute dies dann gehört haben, waren echt begeistert von und total angetan. Kurze Zeit später haben wir dann Sascha gefragt, ist ein Bekannter von einer anderen Band und ja der war dann halt auch dabei, als unser Gitarist.

Jaaaaaaaaa und dann…

Dann war da mein Bruder Frank, der damals dann als Bassist eingestiegen ist, war halt dabei. War dann relativ ein Jahr später, da haben wir dann das zweite Demo aufgenommen, wo wir mit einer Aktion im Rockhard mit dabei waren. Das ging dann alles relativ schnell und es war viel Glück. Kennst du die Aktion Unerhört im Rockhard ?

Nadja: Ja

Perzonal War: Das war ja damals noch ne relativ unbekannte Aktion und beim zweiten Unerhört Sampler waren wir dann mit dabei und da haben wir noch gedacht, das sich kein Schwein für unsere Musik interessiert, weil die ist nicht unbedingt…41.22 , das war eben nur ne just for fun Sache und dann dachten wir geil Rockhard und so, dann muss es ja was sein. Das war dann das erste Mal, wo wir angefangen haben Demos zu verschicken.

Nadja: Wie haben die von Euch erfahren ?

Perzonal War: Das war halt so ne Ausschreibung, da konnte man sich bewerben, bei der Aktion haben wir unser Demo eingeschickt und dann hatten wir das Glück, das wir gleich mit drauf kamen und das war eben die Phase wo wir das erste Mal den ganzen Kram überall  hingeschickt haben um zu gucken. Das war wie ne Initialzündung, RockHard meinte das ist geil und da musste ja was dran sein, also haben wir uns ohne Ende Adressen rausgesucht und alle möglichen Leute angerufen, ob sie unsere CD haben wollen und haben denen dann den ganzen Kram hingeschickt.

In dem Studio, wo wir aufgenommen haben, ist ein Freund von uns, der hat ein eigenes Label, ein ziemlich Kleines ohne Vertrieb und da haben wir unseren ersten kleinen Plattenvertrag unterschrieben.

Dann haben wir kurze Zeit später 1998, die erste CD aufgenommen, die können wir dir geben wenn du magst, die klingt noch etwas anders,

Nadja: Ja dann hab ich einen besseren Vergleich.

Perzonal War: und mit der Scheibe von der wir 500 – 600 Stück verschickt haben um einfach mal zu schauen, wir waren halt total überzeugt von der ganzen Sache, wo wir gesagt haben, wir stecken da alles rein. Dann ist uns allen irgendwie übel geworden, weil wir das gar nicht erwartet hätten, dass viele Leute auf so eine Art Musik abfahren und das wir nicht alleine dastehen. Wir sind da echt total bescheuert und blauäugig ran gegangen, aber ich glaube das kannste auch nur, sonst bleibt man da nicht lang genug am Ball.

Nadja: Wahrscheinlich hat es deswegen auch so gut geklappt ?

Perzonal War: Ja, du kannst eben nicht davon ausgehen,… das ist natürlich cool alleine ne Promotour zu machen und nen Label zu haben was dir zum vierten Mal ne Platte finanziert. Jetzt großartig den Durchbruch zu schaffen war ja gar nicht unser Ziel, es macht einfach Spaß und wenn’s klappt hätten wir natürlich nichts dagegen, aber im Endeffekt war das nicht unser Ziel.

Nadja: …

Perzonal War: Du kannst dir dann deine Träume erfüllen und lernst dann nach und nach deine Idole kennen, wie bei der letzten Platte, wo Victor Smolski von Rage mit drauf war, der steht auf unsere Musik und unterstützt uns wo er kann, das ist ne geile Sache, er spielt dann mit uns auf irgendwelchen Festivals, wie letztes Jahr in Budapest.

Nadja: Cool, man kommt rum

Perzonal War: Ja man kommt rum, man lernt nach und nach Leute kennen, wo du früher gesagt hast unglaublich. Das ist einfach ne geile Sache, wir brauchen da halt nicht mit viel Überzeugung oder großen Zielen an die ganze Sache dran gehen, sondern wir haben einfach nur Spaß daran und das machen wozu man Bock hat und man merkt das mittlerweile viele Leute interessiert sind und dann muss man am Ball bleiben, damit man auch weiter kommt.

Nadja: Wie würdet ihr euren Stil selber beschreiben ? Rock`n’ Roll…yeah…

Perzonal War: ja genau, *lacht* Dragon Slayer Blood and Steel Metal…38.09

Nadja: Wie schreib ich das denn ?

Perzonal War: Genau wie ich es gesagt habe *lacht*. Nee, es ist so, das die meisten Leute uns fragen, seht ihr euch selbst als Trash Metal Band und irgendwo ist das immer so die erste Agression, wirklich, aber anders. Ich mein wenn du dir die meisten deustchen Trash Metal Bands anschaust, es gibt ja in Deutschland ne Trash Metal Szene, fühlt ihr euch dazu gehörig oder nicht aber das ist irgenwie ne völlig andere Schiene, wenn du dir jetzt Kreator oder Destruction anguckst.

Nadja: Ich würde euch nicht als Trash Metal bezeichnen.

Photo taken by Nadja Meyer.
Interview over beer and cola

Perzonal War: Wir auch nicht. Nicht unbedingt. Es ist einfach zu melodisch dafür. Also die meisten typischen Trash Bands haben ja diese schnellen Riffings, aber auch ruhige Seiten, aber das ist halt der Unterschied. Ich denkmal das das schon ein bisschen in diese Bay Aera Klamotte reingeht. Wenn du dir halt alte Overkill oder Testament

anhörst, wo einfach die Kombination aus Trash Metal und …37.04, das machen wenige Bands noch, deshalb denken wir, das wir in Deutschland so ziemlich die einzige Band sind die so was machen, so was macht irgendwie keiner weil es interessiert die Leute nicht mehr so, weil es kaum noch gespielt wird. Ich denk mal das einige Leute drauf stehen würden oder auch ganz viele, auch Jüngere, aber es wird ja nicht mehr gefeatured, weder im Radio noch per Video oder wo auch immer. Es hört einfach keiner und deshalb nunja, ich mein Metallica funktioniert ja auch oder Megadeth, aber das sind halt die alt eingesessenen Bands und keine neuen Bands bekommt den Rückhalt. Es gibt ja sauviele neue Bands, man wird ja überflutet mittlerweile.

Bei so vielen ist es einfach schwierig, sich da hervorzuheben und ne Lobby zu bekommen.

Nadja: Denkt ihr den selbst wenn ihr blauäugig ran geht, das ihr ne Chance habt ?

Perzonal War: Ich denk schon das wir Potenzial irgendwo haben und gerade, das merkt man irgendwie daran, das wir Emails ausm Ausland, aus Amerika bekommen von Leuten, die sich da die Scheibe gekauft haben und wo du denkst, wow das ist ja geil, das die da in den Läden stehen und das es dann auch irgendwelche Leute kaufen und man sieht das es so langsam wächst. Es gibt dann immer mehr Leute die dich kennen, die sagen dann ja euren Namen kenn ich, ihr wart da und dort aufm Sampler oder habt da mal live gespielt und und und…es wächst einfach Stück für Stück. Es sind keine grossen Schritte, aber es geht Stück für Stück voran und man merkt desto mehr Leute es interessiert, desto mehr wird möglich. Also ich denk mal und hoffe, das wir dieses Jahr ne Tour bekommen, bietet sich ja auch irgendwo an, weil AFM ja auch Annihilator vertreiben und es würd musikalisch passen und nunja mittlerweile wird’s ja schwer sich überhaupt irgendwo zu etablieren, weil alles mit der Kohle zusammen hängt.

Nadja: Das stimmt.

Perzonal War: Du musst dich auf eine Tour aufkaufen, das ist immer so ein Rattenschwanz, auf der Tour verkauft man wenig Platten und verkaufst du zuwenig Platten nimmt dich keiner mit auf Tour.

Nadja: Ja genau…

Perzonal War: Das ist halt die Sache, deshalb ist es natürlich super, wenn so was Labelintern abläuft. Wir könnten jetzt zum Beispiel mit Tankard und Annihilator auf Tour gehen, würde uns nicht viele Kosten verursachen, aber es wären viele Leute die zu den Konzerten kommen würden. Du hast halt mittlerweile die Möglichkeiten, die vorher nicht da waren.

Wir haben jetzt auch ein Video gedreht vor 3 Monaten oder vor 1 Monat, das war auch ne richtig professionelle Sache, allerdings hing das auch nur mit Glück zusammen, weil unser Gitarist als Tonmensch bei „Verbotene Liebe“ arbeitet, also der richtet da den Ton aus, der war vorher bei „Unter uns“ und „Aktuelle Stunde“ und so Sachen und der kennt halt viele Leute die beim Film tätig sind und wir hatten halt schon überlegt nen Video auf die Reihe zu bekommen beim Stammtisch abends. Die Sache hat dann so Wellen geschlagen, das dann im Endeffekt Actionkonzept, das ist die Produktionsfirma für RTL, die machen Cobra 11 und der Clown, die waren so von der Sache angetan und wir kamen auch persönlich gut mit denen klar, so das wir dann mit 30 Mann, die alle dafür umsonst gearbeitet haben, das Teil gemacht haben.

Nadja: Genial

Perzonal War: Es wurden halt die Unkosten alle bezahlt waren nur Materialkosten, also das Kamerateam mit Stefan ??? und Sascha Ersfeld die den letzten Bullyfilm gemacht haben, haben dann auch unser Video gemacht. Das war also der erste Song als Video.

Nadja: Welcher Song ?

Perzonal War: My secret.

Nadja: Könnt ihr mehr über das Video sagen, z.b. Story und Handlung ?

Perzonal War: Also grundsätzlich kann man das Video gut unterscheiden, weil da viel Story drin ist und es ist selten, das sich soviel Mühe gegeben wird, da die meisten Videos ja recht schnell im Schnitt sind, wenn man sich z.b. Metallica Sachen ansieht, die werden ne Woche vorher gedreht und dann geschnitten und gehen dann sofort wieder raus, weils ebend auch ne finanzielle Sache ist. Bei uns wars so das das ganze Team unheimlich Bock darauf hatte, unser Regisseur der Stefan La ???, der war vorher lange in Amerika auch und ist jetzt nach Deutschland gekommen und hat das wirklich nur aus Spass an der Freud gemacht, er hat uns ein Drehbuch geschrieben und wir haben uns vorher bestimmt 10 mal getroffen und darüber geredet, so was sagt ihr dazu, wie findet ihr das und so weiter… die Planung fing letzten Sommer an und wurde erst vor einem Monat umgesetzt. Das war also immer wieder wie siehts mit dem Image aus, funktioniert das, wird das laufen…

Wir hatten super Ideen und haben es jetzt mehr szenisch gedreht, du hast da also bei den meisten Videos Livemitschnitte und am Rande noch die Story.

Diesmal war uns die Story ziemlich wichtig, wir haben aber trotzdem Liveausschnitte drin und es beinhaltet einfach den Song als Titel und ich lauf durch die Gegend und begegne total straighten Situationen, irgentwie so ne Frau die sich schminkt, die sich das ganze Gesicht bemalt wäre da einmal, dann ein kleines Mädel was nem Teddy  ein Bein ausreisst, dann fahren Autos rückwärts, dann lauf ich eine Rolltreppe rauf, die rückwärts läuft, also ganz komische Dinge.

Nadja: Also mehr ins psychische…

Perzonal War: Genau, mehr psychisch, Dann lauf ich so ne Frau mit Kinderwagen über den Haufen, da fällt dann so ne Puppe raus… also so ganz komische Sachen. Es ist auf jeden Fall sehr aufwendig und es war natürlich auch wieder das Riesenglück das die Leute das für Lau gemacht haben, weil das in der Filmbranche ne ziemlich laue Zeit ist im Winter und viele arbeiten als Freiberufler und da wird nicht viel gedreht und dann meinten die halt wenn das Team geil ist, dann haben wir Bock drauf dann machen wir das…

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